ausstellungen mit dem ESManch einer mag denken, eine Ausstellung sei nur etwas für sogenannte "Show Dogs", für Setter der "Arbeitslinie" aber nur ein notwendiges Übel. Dabei dient auch gerade die Beurteilung durch einen Zuchtrichter dazu, festzustellen, ob der betreffende English Setter die notwendigen körperlichen und psychischen Voraussetzungen mitbringt, um seinen Jagdpartner im Feld optimal zu unterstützen.

Der Begriff Ausstellung im Bezug auf Rassehunde ist in Deutschland fast 150 Jahre alt, heute nennt man sie auch Zuchtschau und sagt damit aus, dass dies eine zuchtfördernde Einrichtung ist und Aufschluss über das Zuchtniveau gibt.

Für den Züchter bietet die Ausstellung eine Möglichkeit, seine Zuchterfolge zu präsentieren und Abweichungen vom FCI-Rassestandart zu korrigieren. Es muss für ihn wünschenswert sein, möglichst viele seiner von ihm gezüchteten Nachfahren verschiedener Generationen im Ausstellungsring vorgeführt zu sehen. Genauso bietet sie dem Interessenten Informationen  über  die verschiedenen Zuchtlinien.

ausstellungenFür den Aussteller ist es unabdingbar, den Hund optimal vorzubereiten und zu präsentieren, nur so können seine Vorzüge entsprechend beurteilt werden. Der Hund sollte in Rasse entsprechender körperlicher Verfassung (nicht zu dick oder zu dünn) sein, mit sauberem, gepflegtem Haarkleid, das an entsprechenden Stellen, wie unter den Behängen oder zwischen den Zehen getrimmt wird. Er sollte es gewohnt sein, sich an der linken Seite des Ausstellers frei und locker an der Leine zu bewegen und sich im Stand beurteilen zu lassen. Der Hund muss in der Lage sein, sich von einem Fremden betasten und die Zähne kontrollieren zu lassen, hier lassen sich auch schnell Rückschlüsse auf das Wesen des Hundes ziehen.

Mangelndes Ringtraining führt dazu, dass der Hund nur unzureichend bewertet werden kann und eine Formwertnote bekommt, die seiner eventuell nicht entspricht oder gar eine Bewertung überhaupt nicht möglich ist. Bei einem Hund, der nur am Aussteller hochspringt oder sich ziehen lässt, kann der Richter unmöglich beurteilen, ob das Gangwerk des Hundes und somit sein Körperbau, das gerade für seinen Arbeitseinsatz wichtig ist, dem Rassestandart entspricht.
Um dem Hund Stress zu ersparen, sollte der Aussteller zeitig anreisen und seinem Hund die Möglichkeit geben sich zu lösen und auch zu entspannen. So wird der Ausstellungstag bei guter Vorbereitung für Mensch und Hund zu einem positiven Ereignis.

Der Zuchtrichter richtet nach dem Rassestandard der F.C.I.
Zugelassen sind laut VDH-Zuchtschau-Ordnung nur Rassehunde, deren Standard bei der F.C.I. hinterlegt ist, die in ein von der F.C.I. anerkanntes Zuchtbuch bzw. Register eingetragen sind und das vorgeschriebene Mindestalter von sechs Monaten am Tage vor der Zuchtschau vollendet haben.

Die Hunde werden in ihrer jeweiligen Klasse gerichtet:

  • Jüngstenklasse 6 – 9 Monate
  • Jugendklasse 9 – 18 Monate
  • Zwischenklasse 15 – 24 Monate
  • Offene Klasse ab 15 Monate
  • Gebrauchshundklasse ab 15 Monate (FCI-Gebrauchshund-Zertifikat über eine bestandene Prüfung mindestens im Derby Paar)
  • Championklasse ab 15 Monate (mit entsprechendem Nachweis)
  • Veteranenklasse ab 8 Jahren

Folgende Bewertungen sind möglich:

  • Vorzüglich - für Hunde, die in hohem Maße dem Standard entsprechen
  • Sehr gut - für Hunde mit einigen kleineren Fehlern
  • Gut - für Hunde mit größeren Fehlern
  • Genügend - für dem Rassetyp entsprechende Hunde, die wesentliche Mängel aufweisen
  • Disqualifiziert - für nicht dem Rassetyp entsprechende Hunde, aggressive Hunde, Hunde mit bestimmten erblichen Fehlern und Hunde mit disqualifizierenden Merkmalen gemäß dem jeweiligen Rassestandard
  • Ohne Bewertung - für Hunde, die aufgrund ihres Verhaltens oder anderer Umstände nicht gerichtet werden können

Egal, wie das Resultat ausfällt, wird der eigene Hund im Herzen seines Besitzers immer der Beste und Schönste sein. Für die Zuchtauswahl sollte aber das Richterurteil von größter Bedeutung sein.
Kommen Sie zu den angebotenen nationalen und internationalen Ausstellungen, nutzen Sie die Gelegenheit, Ihren Hund zu präsentieren und sich mit "alten Hasen" und "Frischlingen" auszutauschen.

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