Rüde oder Hündin?

Oft stehen Welpeninteressenten vor der Frage, ob sie einen Rüden oder eine Hündin ins Haus holen sollen. Ganz grundsätzlich ist es schwer möglich, typische charakterliche Unterschiede festzustellen, die sich auf ein bestimmtes Geschlecht beziehen. Manche Eigenschaften sind sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin ausgeprägt.

english setter welpeRüden gelten im Allgemeinen als härter und selbstbewusster, Hündinnen hingegen als sanfter und anhänglicher. Daher wird Rüden nachgesagt, dass sie eher als Hündinnen dazu neigen, sich mit gleichgeschlechtlichen Genossen messen zu wollen.
Für die Rasse English Setter muss man jedoch anmerken, dass sowohl English Setter-Rüden als auch English Setter-Hündinnen sehr sozialverträgliche Hunde sind, die sich grundsätzlich mit allen Artgenossen gut verstehen; diese o.g. Formel ist daher nicht unbedingt auf sie übertragbar.

Rüden lassen sich in vielen Situationen von ihrem Geschlechtstrieb leiten: sie markieren häufig, d.h. heben oftmals das Bein und sind an läufigen Hündinnen interessiert. Dies kann dazu führen, dass - wenn eine Hündin in der Nachbarschaft läufig ist - der Rüde rastlos wird, winselt, heult, nachts unruhig ist und/oder die Nahrung verweigert.

Hündinnen werden i.d.R. zwei Mal im Jahr läufig. In dieser Phase sind sie für Rüden attraktiv und man muss u.U. abseits der gewohnten Wege gehen. Manche Hündinnen erscheinen in dieser Phase anschmiegsamer und/oder auch ruhiger. Nach der Läufigkeit kann sich in einigen Fällen die "Scheinträchtigkeit" anschließen, die sich darin äußert, dass die Hündin sich so verhält, als ob sie Welpen hätte. Dieses Verhalten ist hormonell gesteuert und vergeht nach einiger Weile, kann aber mit Beleitsymptomen einhergehen wie z.B. dem Anschwellen der Brustdrüsen und auch Milcheinschuss.

Bei der Frage "Rüde oder Hündin?" gibt es keine richtige oder falsche Wahl. Man sollte lediglich wissen, welche Eigenheiten mit dem Geschlecht grundsätzlich verknüpft sind und ob diese zu den persönlichen Vorstellungen passen.